Oktober 2024
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06.06.2025
Noch immer sind Frauen* in der öffentlichen Verwaltung, in Verbänden und Kommunalpolitik von antifeministischen Äußerungen betroffen. Oftmals sehen sie ihre gleichstellungspolitischen Tätigkeiten auch innerhalb der eigenen Institutionen in Frage gestellt und müssen sich gegenüber persönlichen Anfeindungen behaupten. Die Intensität der Angriffe durch Akteur*innen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Es stellt sich die Frage, warum Menschen Verantwortung übernehmen und Ämter bekleiden sollten, wenn sie damit die Möglichkeiten erhöhen, diskriminiert und bedroht zu werden.
Dies hätte den Rückzug von vor allem mehrfach marginalisierten Frauen* aus öffentlichen Ämtern und aus ehrenamtlichem Engagement zur Folge und steht einer demokratischen Gesellschaft entgegen. Mit dieser modularen Qualifizierungsreihe sollen Frauen* durch praxisnahe Trainings mit vorangehenden theoretischen Einheiten zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF), den spezifischen Projektionen und Abwehrmechanismen von Antifeminismus und Rassismus und deren intersektionale Verknüpfung sensibilisiert und in ihren Handlungsmöglichkeiten gestärkt werden.
September 2024
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22.10.2024
Von September bis Dezember 2024 wird das IZRD in einem Pilotprojekt (digitale) Vorträge und Workshops für Fachkräfte der psychologischen Beratung und Psychotherapie sowie der Kinder- und Jugendpsychotherapie, Psychiater*innen und Mitarbeitende weiterer psychosozialer Berufe anbieten. Das Projekt ist gefördert von der Bundeszentrale politische Bildung.
Im Fokus steht der Umgang mit weltanschaulich-konflikthaften und extremistischen Einstellungen sowie damit verknüpften (belastenden) Herausforderungen von Klient*innen bzw. Patient*innen.
Oktober 2024
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15.10.2024
Seit 2019 führte die bpb eine Online-Veranstaltungsreihe für professionelle und ehrenamtliche Community Manager/-innen durch. In dieser wurde den Teilnehmenden Wissen über und Strategien gegen digitalen Hass vermittelt, um sich Menschenfeindlichkeit in Kommentarspalten entgegen zu stellen.
Aus den Erkenntnissen, Feedbacks und Gesprächen der letzten 4 Jahren wurde nun eine Präsenz-Veranstaltung konzipiert. Diese richtet sich ganz konkret nach den evaluierten Bedarfen der Zielgruppe und bietet die Möglichkeit für eine größere Teilnehmendenzahl von der Expertise der Referierenden zu profitieren. Außerdem soll es Raum geben, sich in Vernetzungsformaten gegenseitig im Einsatz für einen demokratischen Austausch im Netz zu bestärken und für die wichtige Aufgabe des Community Managements Kraft zu tanken.
Trubel in der Stadt oder Beschaulichkeit auf dem Land – Geschmäcker, Bedürfnisse und Gegebenheiten gehen bei beiden Lebensweisen weit auseinander. Expert:innen diskutieren am 17. Oktober 2024 beim Herrenhäuser Gespräch, wie sich die scheinbaren Gegensätze wieder anziehen können.
"Hier auf’m Land ist’s hoffnungslos, da in der Stadt, da is‘ was los": Als Reinhard Mey in den 70ern über Vorzüge von Stadt- und Landleben meditierte, ging es um Moden und persönliche Vorlieben. Auch heute kann es eine Lifestyle-Frage sein, ob man den Wirbel der Metropole sucht oder die Stille des Dorfs. Zugleich hat sich zwischen Stadt und Land eine schwierig zu überbrückende Kluft aufgetan: Während in Städten der Besitz eines Autos unter klimapolitisch-moralische Vorbehalte gestellt wird, ist er auf dem Land oft unverzichtbar. Während in der Enge der Städte Wohnen unbezahlbar wird, ist auf dem Land die Versorgung mit Kultur- und Bildungsreinrichtungen prekär. Auch die Vorstellungen von Normalität, Notwendigkeiten und guter Politik klaffen auseinander. Politische Kräfte profitieren davon und befeuern die Gegensätze, um dem politischen Gegner zu schaden.
Ist diese Entwicklung neu – oder verschärft sie nur einen alten Befund? Wann ist der Verständnisfaden zwischen Stadt und Land gerissen? Und: Wie wächst neues Verständnis, damit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Sinne des Grundgesetzes (wieder) gelingt?
Wie können pädagogische Fachkräfte komplexen Herausforderungen in der Extremismusprävention begegnen? Dieser Frage widmet sich das Interdisziplinäre Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung (IZRD) e.V. mit der Fachvortragsreihe ‘Prävention. Macht. Schule’.
Im Zuge ihrer Tätigkeit kommen pädagogische Fachkräfte unweigerlich mit den vielfältigen Lebensgeschichten und (religiösen) Weltanschauungen ihrer Schüler*innen sowie deren Eltern in Berührung. Gesellschaftliche Konfliktlagen und Zugehörigkeiten, ebenso wie extremistische Einstellungs- und Verhaltensweisen, werden häufig auch im Klassenraum verhandelt. Diesen Herausforderungen wenden wir uns in der Fachvortragsreihe mit dem Ziel zu, Handlungssicherheit zu schaffen. Dabei bieten wir Mitarbeitenden der (Grund-)Schulen (u.a. Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen) Einblicke in Zusammenhänge zwischen (religiös begründetem) Extremismus und Kinderschutz. Die Teilnehmenden bekommen konkrete Handlungsmöglichkeiten präsentiert, um Radikalisierungsprozesse zu erkennen, darüber in den Austausch zu kommen und präventiv in ihren Institutionen wirksam zu sein.
Die Fachvortragsreihe wird im Rahmen des Fortbildungskurses ‘Kinderschutz, religiös begründeter Extremismus und antidemokratische Weltanschauungen’ organisiert. Wir legen den Fokus der Veranstaltungsreihe auf die Prävention von islamistischen Einstellungs- und Verhaltensweisen. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, die Perspektive auf weitere Phänomenbereiche zu erweitern, um auch phänomenunabhängige Transfermöglichkeiten der Erfahrungen und Umgangsweisen zu diskutieren.
Übersicht der Termine:
- 26.September 2024: Medienkonsum und Online-Prävention (IZRD e.V.)
- 17. Oktober 2024: Gendersensible Präventionsarbeit aus der Praxis (SMF-Verband)
- 07. November 2024: Pädagogische Ansätze zum Umgang mit dem ‘Nahostkonflikt’ (ufuq e.V.)
- 05.Dezember 2024: Rechtsextremismusprävention und Kinderschutz (Miteinander e.V.
Die Termine finden jeweils von 16:00 – 17:30 Uhr statt.
Von fast allen politischen Richtungen gerät unser Sozialstaat immer stärker unter Druck - zu teuer, zu ineffektiv, zu viel Missbrauch. Bezieher*innen sozialer Leistungen werden zusehends als „Sozialschmarotzer*innen“, „Totalverweigerer*innen“ und „Faulenzer*innen“ diffamiert. Kürzungen seien die einzige Lösung, um Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft zu ermöglichen. Die Liste populistischer Argumente gegen unseren Sozialstaat lässt sich fortsetzen. In diesen Debatten werden die Verletzlichsten in unserer Gesellschaft – arbeitslose Menschen, Migrant*innen, Alleinerziehende, pflegende Angehörige, Kinder aus armutsgefährdeten Haushalten, Rentner*innen – gegeneinander ausgespielt und unsere Gesellschaft polarisiert. Davon profitieren einzig und allein rechtsextreme Kräfte.
Der Fachtag wird sich mit den zunehmenden Angriffen auf unseren Sozialstaat in politischen Debatten auseinandersetzen und Perspektiven entwickeln, wie wir ihn als wichtiges Instrument sozialer Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen stärken. Insbesondere im Osten haben wir mit den diesjährigen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, der kommenden Bundestagswahl 2025 und der Landtagswahl 2026 in Sachsen-Anhalt langanhaltende und scharfe Debatten zu erwarten, in denen sozialpolitische Errungenschaften mühsam verteidigt werden müssen.
Viele Fachkräfte und Engagierte fragen sich, wie sie Menschen in Gruppen oder Teams in einen gelingenden Austausch zu Diversitätsthemen und Fragen politischer Beteiligung bringen können.
- Welche Diskussionsthemen fördern einen konstruktiven Austausch, welche sind weniger geeignet?
- Welche Methoden und Eisbrecher gibt es, die einen einfachen Zugang und die Redebeteiligung aller ermöglichen?
- Wie leite ich eine Diskussionsrunde diskriminierungskritisch und diversitätsbewusst an?
- Und welche Rolle spielt dabei eigentlich meine eigene gesellschaftliche Position?
Diesen und weiteren Fragen wird in der Fortbildung nachgegangen. Praxiserprobte Methoden für die eigene Umsetzung von Diskussionsangeboten werden vorgestellt und gemeinsam ausprobiert.
NeMiA legt den Fokus auf die herausfordernde Situation von Frauen mit Migrationsbiografie im Kontext von Arbeitsmarktzugang und Arbeitsmarktintegration entlang der Kernproblematik der Anerkennung von Qualifizierung einerseits, sowie der strukturellen und intersektionalen Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt andererseits. Ziel des Projekts ist ein besserer Zugang zum und gerechtere Integration in den Arbeitsmarkt. Um diese Ziele zu verwirklichen, bringt NeMiA niedersachsenweit arbeitsmarkrelevante Netzwerkmitglieder aus Politik und Zivilgesellschaft zusammen, vernetzt und multipliziert Wissen und Informationen und stellt diese wiederum allen Netzwerkmitgliedern und Interessierten zur Verfügung.
Das nächste Netzwerktreffen findet am Donnerstag den 24.10. von 10 - 13 Uhr in Hannover statt. Wir begrüßen von der Antidiskriminierungsstelle Landeshauptstadt Hannover Charlotte Becker für einen Input zu Diskriminierung in der Arbeitswelt. Darüber hinaus wird sich die Kostelle Frau & Beruf Region Hannover vorstellen.
Anmeldung via Mail an: judith.frerking@aul-nds.de
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26.10.2024
Nach langjährigen Auseinandersetzungen liegt ein Kompromiss zum Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS) vor. Diese Tagung zielt darauf ab, zentrale Akteure aus Gesetzgebung, Politik, Rechtsprechung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen, um die künftige Gestaltung der EU-Asylpolitik und des Flüchtlingsschutzes zu erörtern. Dabei sollen sowohl aktuelle Herausforderungen als auch potenzielle Lösungsansätze auf drängende Fragen diskutiert werden.
November 2024
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05.11.2024
Konflikte sind in der Regel für alle Beteiligten unangenehm. Oftmals möchte man sie vermeiden, ihnen ausweichen oder wertet sie als einen Hinweis auf schlechte Führung. Konflikte sind jedoch unvermeidlich – auch und vielleicht gerade in werteorientierten Organisationen. Und hier sind sie oft sogar nützlich, um abstrakte und divergierende Vorstellungen, Werte und Positionen zu verdeutlichen und auszudifferenzieren und den Entwicklungsprozess von Organisationen zu befördern.
- Personen mit Führungsverantwortung können in unterschiedlicher Weise von Konflikten betroffen sein:
- Konflikte im Team überschatten den Arbeitsalltag und erfordern Klärung und Vermittlung durch die Führungsperson,
- als Führungsperson ist man selbst in Konflikte mit Mitarbeiter*innen, Kolleg*innen oder Vertragspartner*innen oder anderen verwickelt,
- unterschiedliche Führungsrollen in einem selbst, beispielsweise die als Vorgesetzte*r, Mentor*in, Budgetverantwortliche*r, Kolleg*in stehen im Konflikt zueinander.
Konfliktanlässe, die jeweiligen Rahmenbedingungen und Spielräume für Konfliktklärung müssen jeweils am konkreten Fall analysiert und reflektiert werden. Fragen, die sich für die Führungsperson in diesem Kontext beispielsweise ergeben, sind: Welchen Beitrag kann ich zur Klärung von Konflikten im Team leisten? Wie könnte eine gute Lösung der Konflikte aussehen? Wie komme ich aus dem Gefühl der Ohnmacht wieder zur Wahrnehmung von Handlungsspielräumen und zur Übernahme von Verantwortung, wenn widerstreitende Interessen oder Werte mich selbst blockieren?
Das Seminar bietet die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele und Fragen einzubringen und praxisnahe Unterstützung für Herausforderungen im Umgang mit Konflikten zu erhalten. In einem Mix aus Theorieinputs, Reflexion in der Gruppe und gemeinsamer Arbeit an Praxisfällen werden folgende Themen bearbeitet:
- Wovon sprechen wir, wenn wir von Konflikten sprechen: Arten, Anlässe, Aspekte, Ebenen?
- Worauf kommt es im Umgang mit Konflikten an: Rollenklarheit (Partei, Moderator*in, Mediator*in), Ressourcen und Grenzen, Methoden/Tools und Stolperfallen?
- Welche Auswirkungen hat meine Führungsrolle auf meinen Umgang mit Konflikten?
- Was ist meine Haltung gegenüber Konflikten und welche Auswirkungen hat sie auf meinen Umgang mit ihnen: Ressourcen, Risiko, Entwicklungspotenzial?
Das vergangene Jahr war geprägt von zahlreichen Veränderungen und Diskussionen, die die Rechte und Teilhabe geflüchteter Menschen in Deutschland betreffen. Verschärfungen im Asylbewerberleistungsgesetz, ein härteres Abschiebungsrecht, die Reform des Einbürgerungsrechts, zunehmend prekäre Unterbringungssituationen und der eingeschränkte Zugang zu bedarfsgerechten Sprach- und Integrationskursen sind nur einige der Themen, die die gesellschaftliche Debatte und den politischen Prozess bestimmten. Hinzu kommen Fragen zur Situation ukrainischer Geflüchteter sowie die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems und deren Umsetzung in Deutschland.
Schätzungen zufolge haben 10 bis 15 Prozent aller Geflüchteten eine Behinderung, unter den ukrainischen Geflüchteten ist dieser Anteil sogar noch höher. Die Entwicklungen des letzten Jahres betreffen daher auch und in besonderem Maße geflüchtete Menschen mit Behinderung, die ohnehin mit erheblichen Teilhabebarrieren und Hürden bei der Wahrnehmung ihrer Rechte konfrontiert sind und eine eigene, intersektionale Form von Diskriminierung erfahren.
Wie können pädagogische Fachkräfte komplexen Herausforderungen in der Extremismusprävention begegnen? Dieser Frage widmet sich das Interdisziplinäre Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung (IZRD) e.V. mit der Fachvortragsreihe ‘Prävention. Macht. Schule’.
Im Zuge ihrer Tätigkeit kommen pädagogische Fachkräfte unweigerlich mit den vielfältigen Lebensgeschichten und (religiösen) Weltanschauungen ihrer Schüler*innen sowie deren Eltern in Berührung. Gesellschaftliche Konfliktlagen und Zugehörigkeiten, ebenso wie extremistische Einstellungs- und Verhaltensweisen, werden häufig auch im Klassenraum verhandelt. Diesen Herausforderungen wenden wir uns in der Fachvortragsreihe mit dem Ziel zu, Handlungssicherheit zu schaffen. Dabei bieten wir Mitarbeitenden der (Grund-)Schulen (u.a. Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen) Einblicke in Zusammenhänge zwischen (religiös begründetem) Extremismus und Kinderschutz. Die Teilnehmenden bekommen konkrete Handlungsmöglichkeiten präsentiert, um Radikalisierungsprozesse zu erkennen, darüber in den Austausch zu kommen und präventiv in ihren Institutionen wirksam zu sein.
Die Fachvortragsreihe wird im Rahmen des Fortbildungskurses ‘Kinderschutz, religiös begründeter Extremismus und antidemokratische Weltanschauungen’ organisiert. Wir legen den Fokus der Veranstaltungsreihe auf die Prävention von islamistischen Einstellungs- und Verhaltensweisen. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, die Perspektive auf weitere Phänomenbereiche zu erweitern, um auch phänomenunabhängige Transfermöglichkeiten der Erfahrungen und Umgangsweisen zu diskutieren.
Übersicht der Termine:
- 26.September 2024: Medienkonsum und Online-Prävention (IZRD e.V.)
- 17. Oktober 2024: Gendersensible Präventionsarbeit aus der Praxis (SMF-Verband)
- 07. November 2024: Pädagogische Ansätze zum Umgang mit dem ‘Nahostkonflikt’ (ufuq e.V.)
- 05.Dezember 2024: Rechtsextremismusprävention und Kinderschutz (Miteinander e.V.)
Die Termine finden jeweils von 16:00 – 17:30 Uhr statt.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2023 stimmt mehr als die Hälfte der deutschen Gesellschaft mindestens einer bekannten Verschwörungserzählung zu. Doch was bringt Menschen dazu, an Verschwörungserzählungen zu glauben?
Ausgehend vom kostenfreien Selbst-Lernangebot "VIVA – Verschwörungsdenken individuell verstehen und auffangen" sind die Teilnehmenden eingeladen, verschiedene Hinwendungsgründe zu Verschwörungsdenken sowie sich daraus ableitende Handlungsoptionen beim digitalen Fachtag genauer zu betrachten und mit anderen zu diskutieren.
Rassismus gehört für viele Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte zum Schulalltag. Oft werden rassistische Verhaltensweisen und Strukturen im Schulkontext nicht benannt, sondern verharmlost oder geleugnet. Um gleichberechtigte Bildung für alle zu ermöglichen, muss das System Schule rassismuskritisch weiterentwickelt werden.
Migrant*innenselbstorganisationen (MSO), Vereine und engagierte Menschen leisten bereits wichtige Beiträge zum Abbau von Rassismus. Rassistische Praktiken und Strukturen müssen benannt werden, damit eine inklusive rassismuskritische Lernumgebung geschaffen werden kann.
Mit diesem Fachtag werden wir rassistische Diskriminierung im Kontext von Bildung exemplarisch sichtbar machen und herausarbeiten, welche Veränderungen aus migrantischer Perspektive nötig sind, damit rassismuskritisches Handeln am Lernort Schule gelingen kann.
Der Fachtag zielt darauf ab, für Rassismus in Schule zu sensibilisieren, individuelle und strukturelle Lösungsansätze zu entwickeln und die Grundlage für den Aufbau wirksamer Antidiskriminierungsstrukturen in und um Schulen herum zu entwickeln und zu vertiefen.
Für alle, die sich auch weiterhin für Teilhabe, Demokratie und eine diskriminierungsarme, demokratische und gerechte Gesellschaft einsetzen und gegen rechte Tendenzen aktiv werden wollen!
Mit besonderem Fokus auf die Lebensrealitäten und Bedarfe von Menschen mit Migrationsgeschichte, Rassismuserfahrung und Drittstaatsangehörige
Wie und wo können wir unsere Macht teilen mit Menschen die weniger Macht haben? Wie können wir unsere Ressourcen (Räume, Geld, Zeit, Wissen, …) teilen? Wie können wir uns für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen? Was können wir in Institutionen, Verwaltung und in der sozialen Arbeit tun, um soziale Gerechtigkeit zu erreichen?
Was ist meine Handlungsmacht, mein Handlungsrahmen? Wie kann ich mich für Barriere-Abbau und mehr Zugänglichkeit zu Ressourcen, Diskursen und Beteiligungsstrukturen einsetzen?
Was sind strukturelle Zugangsbarrieren und Hürden in sozialen Diensten, Behörden und der Gesundheitsversorgung?
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15.11.2024
Mädchen und junge Frauen sind immer stärker von Radikalisierung betroffen und werden von extremistischen Netzwerken direkt angesprochen. Bei ihren Hinwendungsprozessen spielen viele Faktoren eine Rolle. Einige davon haben etwas mit ihren persönlichen Geschlechtervorstellungen, den Werten und Normen, die ihnen familiär oder in der Schule vermittelt wurden, und den gesellschaftlichen Erfahrungen, die sie als Mädchen gemacht haben, zu tun.
All das wird gezielt von extremistischen Akteur*innen aufgegriffen und vor allem online genutzt, um junge Frauen für islamistische (oder rechtsextreme) Zwecke anzusprechen. Dabei werden sie weiterhin viel zu oft in ihrer Radikalisierung übersehen. Gerade bei Polizei und Sicherheitsbehörden bleiben sie häufig „unter dem Radar“, da ihr Handeln weniger im öffentlichen Raum stattfindet. Studien und Erfahrungen der Radikalisierungsprävention zeigen dagegen, dass Mädchen und Frauen im Islamismus (wie auch im Rechtsextremismus) eine wichtige Rolle in verschiedenen Gruppierungen spielen können, etwa in der Weitergabe von Ideologie on- und offline, in der Familien- und Erziehungsarbeit sowie in der geschlechtsspezifischen Rekrutierung anderer junger Frauen. Dabei greifen sie häufig antimuslimischen Rassismus auf, der sich bei ihnen zu einem „Opfernarrativ“ genereller Muslimfeindlichkeit in der westlichen Welt verdichtet. Damit können sie nicht selten erfolgreich bei den persönlichen Erfahrungen von jungen muslimischen Frauen andocken.
Seit 2020 haben wir pädagogische Fachkräfte unterstützt, gute Demokratiebildung umzusetzen, Jugendliche für die Wahl ab 16 fit gemacht und zu Themen rund um Antidiskriminierung und Antirassismus sensibilisiert. Die aktuelle Förderphase im Programm „Demokratie leben!“ läuft Ende dieses Jahres aus und unser Kompetenznetzwerk endet damit. Auf einer Abschlussveranstaltung möchten wir fachlich reflektieren, was wir gemeinsam erreicht haben, welche Synergien entstanden sind und welche Themen gesetzt werden konnten.
Gegenstand der Veranstaltung sind die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe an der Schnittstelle zum Migrationsrecht. In ihrer Arbeit sehen sich Fachkräfte in Jugendämtern regelmäßig mit Fragestellungen konfrontiert, die Sachverhalte mit Migrationsbezug mit sich bringen. Für einen sicheren Umgang in diesem Bereich werden die Teilnehmenden über Themen wie Zuständigkeit, Familienzusammenführung, Abschiebung, Ablauf von Asylverfahren und der Bedeutung des Kindeswohls informiert. Kooperationswege mit Ausländerbehörden werden aufgezeigt und gemeinsame Handlungsstrategien in Workshops entwickelt.
Dezember 2024
Januar 2025
Schulisches Personal steht vor der Herausforderung, professionell mit Radikalisierung unter Schüler:innen umzugehen. Im Rahmen der CleaRNetworking-Weiterbildung erlernen die Teilnehmenden
ein siebenstufiges Clearing-verfahren im Umgang mit sich radikalisierenden Schüler:innen. Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Projektträger ist die 1981 gegründete Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V., anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Gemeinwesenarbeit und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV).
Eine Teilnahme an der Weiterbildung bedeutet, dass sich die entsprechende Schule auf den Weg begibt, Stukturen von Radikalisierungsprävention zu implementieren. Schulen entsenden zwei Personen zur Teilnahme an der Weiterbildung, deren Fachkompetenz im Feld der Radikalisierungsprävention geschult wird und die Impulse für die Entwicklung eines schulischen Präventionskonzeptes erhalten. Auch nach Abschluss der Weiterbildung bietet CleaRNetworking Austauschangebote, um Schulen auf dem Weg der Implementierung nachhaltiger schulischer Präventionsstrukturen zu unterstützen.
- Interessierte weiterführende Schulen (keine Grundschulen) bundesweit können bei erfolgreicher Bewerbung zwei Personen (idealerweise in unterschiedlicher Funktion, z.B. Lehrkraft & Schulsozialarbeit) zur Teilnahme an der Weiterbildung entsenden.
- Die Weiterbildung schult Fachkompetenz im Feld der Radikalisierungsprävention und gibt Impulse für die Entwicklung eines schulischen Präventionskonzeptes. Eine Teilnahme an der Weiterbildung bedeutet, dass sich eine Schule auf den Weg begibt, Strukturen von Radikalisierungsprävention zu implementieren.
- 8 jeweils zweitägige Schulungstermine in ausgewählten Tagungshotels mit Fernverkehrsanbindung liegen zwischen Januar 2025 und November 2025.
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Während und nach Abschluss der Weiterbildung bietet CleaRNetworking Austauschangebote, um Schulen auf dem Weg der Implementierung nachhaltiger schulischer Präventionsstrukturen zu unterstützen.
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Der Eigenanteil für die Teilnahme an der Weiterbildung liegt bei 450€ pro Person.
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Die Anmeldung ist eröffnet, erfolgt mit wenigen Klicks hier und ist möglich bis Donnerstag, 31.10.2024, oder bis alle Plätze belegt sind.
Februar 2025
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04.04.2025
Gesellschaftliche Veränderungsprozesse bringen oft Herausforderungen mit sich, die an erster Stelle dort zum Vorschein kommen, wo Menschen Seite an Seite zusammenleben - in den Städten, Gemeinden und Stadtteilen. Als Ansprechpartner*in für Träger, Verwaltung und Politik werden Sie immer wieder beauftragt solche spannungsgeladene Konfliktsituationen im Quartier zu bearbeiten. Hiefür benötigen Sie Werkzeuge der Konfliktbearbeitung und die Möglichkeit diese entlang praktischer Beispiele zu erlernen und einzuüben.
In dieser Fortbildung lernen Sie, spannungsgeladene Veränderungsprozesse zu gestalten und nachhaltig zur Bearbeitung von damit einhergehenden Konflikten beizutragen. Dafür vertiefen Sie Ihr Konfliktverständnis und erlernen Methoden der Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung, die Sie anhand eines selbst gewählten Fallbeispiels anwenden. Sie schärfen Ihren Blick für Machtasymmetrien, Ihre eigene Rolle in Konfliktbearbeitung, sowie für externe Unterstützungsangebote. Als eine Form der externen Unterstützung lernen Sie die Kommunale Konfliktberatung kennen. Der prozessorientierte, systemische Ansatz setzt unterschiedliche Perspektiven und Interessen von Bevölkerungsgruppen in Zusammenhang und macht Konflikte damit bearbeitbar. Dieser Ansatz wird derzeit vom forumZFD sowie dem K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel umgesetzt.
Termine
27. Februar 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Online
28. Februar 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Online
03. April 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Präsenz
04. April 2025 | 09.00 - 16.00 Uhr | Präsenz