Online-Seminare zur Vorurteilsprävention

 

In Kooperation mit dem DPT-Institut für angewandte Präventionsforschung hat Pufii 2019 eine zweiteilige Online-Seminar-Reihe zum Thema „Vorurteile abbauen im Quartier“ angeboten. In diesen Expert*innengesprächen kamen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus Projekten vor Ort zu Wort, die sich in ihrer Arbeit mit dem Aufeinandertreffen von Menschen und den positiven und überraschenden Folgen von Kontakt und Kennenlernen befassen. Die Online-Seminare wurden aufgezeichnet und können auf YouTube angeschaut werden.

 

Online-Seminar 1: Begegnung schaffen

Wer Vorurteile abbauen will, muss Begegnungen schaffen. Dies gelingt am besten in der Nachbarschaft, im Quartier, dort wo man sich einfach nur „über den Weg läuft“ oder gemeinsam den Alltag verbringt. Aber wie kann Begegnung im Quartier gelingen? Wie können Menschen aus verschiedenen Gruppen miteinander ins Gespräch kommen?

Die Gemeinwesenarbeit (GWA) ist ein traditionsreiches, mehrdimensionales Konzept, Arbeitsprinzip und Handlungsfeld Sozialer Arbeit, das auf der Quartier- und Nachbarschaftsebene setzt. Ihre zentralen Anliegen der Partizipation, Demokratisierung und Förderung eines guten Miteinanders erfahren angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen wie der zunehmenden Spaltungen in der Bevölkerung – ökonomisch, soziokulturell, ideologisch und zwischenmenschlich, gegenwärtig neue Wertschätzung und Aufmerksamkeit.

Referentinnen:

Johanna Klatt, LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen

Johanna Klatt, Rechts- und Politikwissenschaftlerin, 2008 - 2014 wiss. Mitarbeiterin am Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen. Seit 2014: LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen - Praxisnetzwerk für Soziale Stadtentwicklung. Gemeinsam mit Markus Kissling leitet sie dort das Modellprojekt „Abbau von Vorurteilen durch Kontaktmaßnahmen im Rahmen von Gemeinwesenarbeit“. Ziel ist es zu überprüfen, inwieweit Kontaktmaßnahmen im Rahmen von Gemeinwesenarbeit als ein „Baustein“ innerhalb des gesamten Feldes der Kriminal- und Gewaltprävention in Niedersachsen umgesetzt und ggf. gefördert werden können.

 

Anke Sacksteder, „Startschuss – Aufbau eines Quartiersmanagements in Empelde“

2005 – 2013 Schnittstellenmanagement, Strategische Planung (QM), Vertrieb; 2013 – 2019 Bildungsarbeit, Jobcoaching, Quartiersmanagement, Projektarbeit; Juni 2019 Quartiersmanagement (Empelde) – KSG Hannover GmbH / win e.V.; Schwerpunkte: Persönlichkeitsentwicklung, Systemisch-Integrative Beratung & Begleitung, Gruppendynamik, Arbeiten mit Widerständen & Anerkennungserfahrungen

Zur Aufzeichnung des Webinars „Begegnung schaffen“

 

Online-Seminar 2: In Vielfalt zusammenleben

Deutschland ist ein vielfältiges Land. Darin liegen Chancen für die zukünftige Entwicklung in einer globalisierten Welt, aber auch Herausforderungen für das Zusammenleben der Menschen. Zudem wird spätestens seit dem „Flüchtlingsjahr 2015“ immer wieder die Frage gestellt, ob zunehmende Vielfalt den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährdet.

Welchen Zusammenhang also gibt es zwischen Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt? Wie gehen die Deutschen mit Menschen eines anderen Lebensalters oder Geschlechts, mit sozial Schwachen oder Behinderten und mit der Vielfalt an sexuellen Orientierungen, Ethnien und Religionen um? Und wie lässt sich die Akzeptanz von Vielfalt stärken? In dem Webinar wird das Forschungsvorhaben „Zusammenhalt in Vielfalt: Das Vielfaltsbarometer der Robert Bosch Stiftung“ vorgestellt und wir diskutieren Antworten auf diese Fragen.

Referenten:

Dr. Ferdinand Mirbach, Senior Projektmanager in der Robert Bosch Stiftung

Dr. Ferdinand Mirbach ist Senior Projektmanager in der Robert Bosch Stiftung und beschäftigt sich mit gesellschaftlichem Zusammenhalt, Vielfalt und sozialer Ungleichheit. Neben dem Vielfaltsbarometer verantwortet er Projekte zur Förderung eines konstruktiven Umgangs mit Vielfalt auf lokaler Ebene. Er hat Politikwissenschaft, Amerikanistik und Religionswissenschaft studiert und über die politische Teilhabe von Muslimen in Deutschland promoviert.

Frank Auracher, Quartiersmanager und Leiter des Stadtteilbüros in der Hildesheimer Nordstadt

Frank Auracher ist Quartiersmanager und Leiter des Stadtteilbüros in der Hildesheimer Nordstadt, systemischer Berater und Coach. In der Quartiersarbeit blickt er auf zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Netzwerk- und Aktivierungsarbeit nach dem Arbeitsprinzip der Gemeinwesenarbeit zurück. Aktuell begleitet er als freiberuflicher Projektcoach ausgewählte Kontaktmaßnahmen mit dem Ziel der Vorurteilsreduzierung in Niedersachsen.

Zur Aufzeichnung des Webinars „In Vielfalt zusammenleben“

 

Die Online-Seminare wurden durch das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ gefördert.