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Studie: Die Talkshow-Gesellschaft - Repräsentation und Pluralismus in öffentlich-rechtlichen Polit-Talkshows
"Politische Talkshows erreichen Woche für Woche ein Millionenpublikum. Während der „ersten Welle“ der Corona-Pandemie nahm die Reichweite mancher Gesprächsformate von ARD und ZDF um weitere 30 Pro-zent zu. Gleichzeitig stehen diese Sendungen für die Art von medialem Diskurs, durch die sich eine gesellschaft- liche Minderheit nicht (mehr) repräsentiert fühlt und seinen VertreterInnen mitunter zunehmend aggressiv gegenübertritt, zuletzt zu beobachten auf den Demonstra-tionen gegen die Corona-Politik.Diese Entfremdung von Medien ist eine Distanzierung von einer zentralen Vermittlungsinstanz unserer pluralisti-schen Gesellschaft. In dieser Studie wird dieses Phänomen als Symptom einer „Krise der Repräsentation“ verstanden, die als Diagnose zeitgenössischer Demokratieherausfor-derungen überzeugender erscheint als eine systemische „Krise der Demokratie“. Die Studie untersucht, wie es um die Repräsentation gesellschaftlicher Bereiche und politischer Ebenen in öffentlich-rechtlichen Talkshows bestellt ist. Pointiert lautet die Forschungsfrage: Wer spricht für wen? Untersucht wurden die Gästelisten und Themen von 1.208 Sendungen über einen Zeitraum von drei Jahren (März 2017 - März 2020), plus der Sendungen aus der Hochphase der Corona-Pandemie (04. März -24. April). Der Fokus der Analyse liegt auf den „Big 4“der Talkshow-Landschaft (Anne Will, hart aber fair, Maischberger und Maybrit Illner), für punktuelle Vergleiche wurden außerdem Markus Lanz und die Phoenix Runde ausgewertet."