Urheber/in: jbdodane. Creative Commons License LogoDieses Bild steht unter einer Creative Commons License.

Podiumsdiskussion

Mittwoch, 23. Mai 2018 20.00 – 21.30 Uhr In meinem Kalender speichern

Podiumsdiskussion

"Zurück auf Los!"

Über neue Grenzen in Afrika und andere Folgen der EU-Migrationspolitik

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet

s gibt viele Gründe für Migration: Verfolgung und Krieg, Armut und Hunger, aber auch das Streben nach einem besseren Leben. Migration ist – kurz definiert – die mittel- oder langfristige Verlagerung des Lebensmittelpunktes. Das geschieht in großer Zahl im legalen Rahmen, aber auch außerhalb dessen und betrifft Europa in zunehmenden Maße.

Seit 2015 steht der Umgang mit Migrationsbewegungen weit oben auf der Agenda der EU und ihrer Mitgliedstaaten und ist mittlerweile zu einem zentralen Element in den europäischen Beziehungen mit afrikanischen Herkunfts- und Transitstaaten geworden. Von den afrikanischen „Partnern“ wird verstärktes Grenzkontroll-Management und die Rücknahme der in EU-Staaten abgelehnten Asylbewerber erwartet. Die Bewegungsfreiheit in Afrika wird eingeschränkt und profitieren können dabei ganz nebenbei IT-Unternehmen sowie Rüstungs- und Sicherheitskonzerne in Europa. 

Im „Gegenzug“ setzt Europa mit dem Stichwort „Fluchtursachenbekämpfung“ auf eine strategische Eindämmung der Migration durch entwicklungspolitische Interventionen: Menschen sollen in ihren Heimatländern Bleibeperspektiven geboten werden, die sie effektiv von einer Abwanderung nach Europa abhalten sollen. Die lokalen Kontexte und die regionalen Dynamiken der Partnerländer werden bei diesen Ansätzen jedoch bislang eher vernachlässigt. Dass Migration auf unterschiedliche Weise Entwicklung auch fördert, ist zwar bekannt, wird jedoch strategisch außer Acht gelassen - so fehlen Perspektiven für eine legale Zuwanderung nach Europa.

In die Partnerschaften sind autoritäre Regime eingebunden, für die die europäischen Angebote willkommener Zufluss von Projektgeldern sind oder eine Gelegenheit darstellen, übergreifende politische Ziele zu verfolgen. Daher werden Migrationspartnerschaften auch in den afrikanischen Partnerländern kontrovers diskutiert, wie die Fallbeispiele Niger oder Nordafrika zeigen. 

Wie durchdacht und nachhaltig ist diese Politik? Auf welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Prozesse trifft die externe Migrationspolitik der EU in afrikanischen Staaten? Welche Möglichkeiten der Kooperation wären wünschenswert? Welche sind realistisch?

 

Mit:

  • Christian Jakob, Journalist „die tageszeitung" & Autor des Buchs „Diktatoren als Türsteher Europas“ (Ch. Links Verlag)
  • Dr. Melanie Müller & Dr. Isabelle Werenfels, Stiftung Wissenschaft und Politik, Mitautorinnen der Studie „Migrationsprofiteure? Autoritäre Staaten in Afrika und das europäische Migrationsmanagement“
  • Kirsten Maas-Albert, Heinrich-Böll-Stiftung, Konzeption/ Redaktion „Die Orangen in Europa schmecken besser - Über Fluchtursachen, ihre Bekämpfung und was daran nicht stimmt“ 
  • Moderation: Mekonnen Mesghena, Heinrich-Böll-Stiftung


 

Verkehrsverbindungen:
Bus 147 Deutsches Theater (barrierefrei, Fußweg 150 m) 
S-Bahn S1, 2, 25, 5, 7, 75, 9 Friedrichstraße 
(Ausgang Albrechtstr., nicht barrierefrei, Fußweg 250 m/
Ausgang Friedrichstr., Aufzug vorhanden, Fußweg 750 m oder Bus 147) 
U-Bahn U6, Oranienburger Tor (, Fußweg 500 m)
Tram M1, M6, 12 Oranienburger Tor (, Fußweg 500 - 600 m)
vom Hauptbahnhof (DB), Bus 147 > Ostbahnhof bis Deutsches Theater

 

Kontakt:    
Caroline Bertram, Projektbearbeitung, Afrikareferat, 
E-Mail, cbertram@boell.de,   Telefon +49(0)285 34 - 344

Adresse
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Schumannstr. 8
10117 Berlin
Rechtliches
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Veranstalter/in
Heinrich-Böll-Stiftung - Bundesstiftung Berlin
Sprache
Deutsch