Fachtag im Rahmen der Bundesinitiative 2022


Kommunale Schutzkonzepte für die Unterbringung von Geflüchteten - Ansätze zur strukturellen Verankerung und effektiven Umsetzung

Nach wie vor steht die Unterbringung von Geflüchteten in den Ländern und Kommunen unter dem Zeichen eines erhöhten Belegungsdrucks. Durch das Zusammenspiel aus der Zuwanderung aus der Ukraine und den erhöhten allgemeinen Zuwanderungszahlen stoßen viele Unterkünfte an die Grenzen Ihrer Unterbringungskapazität.

Kommunen stehen unter diesen Gegebenheiten vor großen Herausforderungen bei der Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten. Nicht aus dem Blick geraten darf dabei der Schutz vor Gewalt sowie die Schaffung und Aufrechterhaltung sicherer (kindgerechter) Orte als Daueraufgabe der für die Unterbringung zuständigen Behörden.

Einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung sicherer Unterbringungsbedingungen wie auch bei der Bewältigung von Herausforderungen bieten kommunale Schutzkonzepte. Diese bieten allen lokalen Akteur:innen Orientierung, indem Unterbringungsstandards festgehalten, die Rollen und das Zusammenwirken der relevanten Akteur:innen benannt und konkrete Maßnahmen zum Schutz von Geflüchteten definiert werden.

Der Fachtag „Kommunale Schutzkonzepte für die Unterbringung von Geflüchteten“ beleuchtet anhand von Beispielen aus der Praxis, wie Schutzkonzepte in der kommunalen Unterbringung strukturell verankert und effektiv umgesetzt werden können und bietet Gelegenheit zum Austausch über die Frage, wie Maßnahmen zum Gewaltschutz auch in Zeiten besonderer Herausforderungen berücksichtigt werden können.

Der Fachtag findet im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ statt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Datum und Uhrzeit

Donnerstag, 17.11.22
9:30 - 17:00 Uhr


Zielgruppe

Landesbehörden und kommunale Behörden

Zivilgesellschaftliche Organisationen

Betreiberorganisationen

Gewaltschutzkoordinator:innen

Interessierte Praktiker:innen


Veranstaltungsort

REFUGIO Berlin
Lenaustr. 3-4
12047 Berlin
https://refugio.berlin/

Mit Live-Webcast (HyHyve)


Kontakt

Servicestelle Gewaltschutz

Tel | 030 390 634 760
Servicestelle Gewaltschutz


Programm am 17.11.22 | Präsenz und Online

Stand: 25.10.2022

Tagesmoderation: Usama Ibrahim-Kind und Franziska Queck, Servicestelle Gewaltschutz

Begrüßungskaffee und Snacks

Thomas Heppener, Unterabteilungsleiter 10, Abteilung 1 „Demokratie und Engagement“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

"Die Kommune als schützender Raum" – Herausforderungen, Gestaltungsspielräume und Gelingensbedingungen beim Schutz von Geflüchteten in der kommunalen Unterbringung

Prof. Dr. Hannes Schammann, Professur für Migrationspolitik, Leiter der Migration Policy Research Group, Universität Hildesheim

"Was Kommunen bei der Unterbringung von Geflüchteten umtreibt" – Ansätze und Realitäten aus der kommunalen Praxis

Milena Michy, Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften im Projekt „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG), Caritasverband Karlsruhe e.V.

Veronika Lechner, Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften im Projekt DeBUG, Malteser Hilfsdienst gGmbH, Bezirksgeschäftsstelle Dresden-Meißen/Görlitz

Gemeinsames Mittagessen

Das gesamtstädtische Schutzkonzept der Landeshauptstadt Magdeburg für die Unterbringung von Geflüchteten

Annett Schmidt, Sachgebietsleiterin Soziale Betreuung von Zuwanderern, Abteilung Zuwanderung, Sozial- und Wohnungsamt, Landeshauptstadt Magdeburg

Gudrun Koschollek, Sozialarbeiterin, Abteilung Zuwanderung, Sozial- und Wohnungsamt, Landeshauptstadt Magdeburg

Gewaltschutz in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete der Stadt Freiburg im Breisgau

Ingrid Braun, Teamleitung/Gewaltschutzkoordination, Abteilung 3 – Soziale Dienste, Amt für Migration und Integration, Stadt Freiburg im Breisgau

Wechsel vom Plenum an die Thementische

Themenorientierter Austausch und Vernetzung

 

Thema 1
Rahmenbedingungenfür die Unterbringung in Kommunen: strukturebenen-übergreifender Austausch mit den Ländern, Zuweisungen

Thema 2
Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten in Kommunen: strukturelle Grenzen und Möglichkeiten

Thema 3
Schutz von besonders vulnerablen Personengruppen, wie LSBT*-Geflüchtete, Frauen, Menschen mit Behinderung

Thema 4
Schutz von Kindern und Zugeng zur öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe

Thema 5
Trauma und psychosoziale Unterstützung

 

Leitfragen

Erstmal kennenlernen! :-)

1. Herausforderungen: Welche Herausforderungen betrachten Sie in Bezug auf das Thema als besonders virulent?

2. Ansätze: Welche vielversprechenden Ansätze nehmen Sie wahr?

3. Lösungsperspektiven: Was würde aus Ihrer Sicht dabei helfen, die Herausforderungen zu überwinden?

Wechsel von den Thementischen ins Plenum

"Wie weiter in Kommunen?" – Perspektiven für die Verankerung und Umsetzung des Gewaltschutz in der kommunalen Unterbringung von Geflüchteten

Birke Henning, Abteilungsleiterin, Abteilung Zuwanderung, Sozial- und Wohnungsamt, Landeshauptstadt Magdeburg

Ingrid Braun, Teamleitung/Gewaltschutzkoordination, Abteilung 3 – Soziale Dienste, Amt für Migration und Integration, Stadt Freiburg im Breisgau

Sonja Reinhold, Projektmitarbeiterin im Forschungsbereich Migration, Flucht und Integration, Institut für Politische Wissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen

Milena Michy, Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften im Projekt
DeBUG, Caritasverband Karlsruhe e.V.

Veronika Lechner, Multiplikatorin für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften im Projekt DeBUG, Malteser Hilfsdienst gGmbH, Bezirksgeschäftsstelle Dresden-Meißen/Görlitz

Downloads


Aufzeichnungen

Grußwort
Thomas Heppener, Unterabteilungsleiter 10, Abteilung 1 „Demokratie und Engagement“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Keynote
Prof. Dr. Hannes Schammann, Professur für Migrationspolitik, Leiter der Migration Policy Research Group, Universität Hildesheim
Kommentar 
Milena Michy und Veronika Lechner, Multiplikatorinnen für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften im Projekt "DeBUG"
Implusvortrag - Strukturelle Verankerung
Birke Henning, Abteilungsleiterin, Abteilung Zuwanderung, Sozial- und Wohnungsamt, Landeshauptstadt Magdeburg  
Implusvortrag - Effektive Umsetzung
Ingrid Braun, Teamleitung/Gewaltschutzkoordination, Abteilung 3 – Soziale Dienste, Amt für Migration und Integration, Stadt Freiburg im Breisgau

Weiterführende Informationen

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Hinweise zu Publikationen, Projekten sowie weiterführenden Informationen in den Chat geschrieben oder im Austausch erwähnt. Diese sind im Folgenden aufgeführt.
 

Publikation "Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften"

Die Mindeststandards liegen seit Juni 2021 in vierter Auflage und in englischer Fassung vor. Die Mindeststandards stehen Ihnen hier zur Verfügung:

Zu den Mindeststandards (BMFSFJ, UNICEF et al., 2021, 4. Aufl.)

 

Darüber hinaus können Sie die Mindeststandards auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kostenfrei bestellen:

Zur Bestellung der Mindeststandards

 


 

Leitfaden "Schritt für Schritt zum Schutzkonzept"

Die Stiftung SPI veröffentlichte im Juni 2022 mit der Publikation "Schritt für Schritt zum Schutzkonzept" einen Leitfaden zur Erarbeitung, Umsetzung und Verstetigung von Schutzkonzepten in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Der Leitfaden richtet sich an alle Akteur:innen, die an der Unterbringung von geflüchteten Menschen in Aufnahmeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften beteiligt sind. Hier gelangen Sie zur Publikation:

Zum Leitfaden "Schritt für Schritt zum Schutzkonzept" (Stiftung SPI, 2022)

 


 
Projekt „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG)

Mehr Informationen zum Projekt DeBUG mit Kontaktdaten der sieben Kontaktstellen finden Sie hier:

Zum Projekt "DeBUG"

 


 
Projekt "Match`In - Pilotprojekt zur Verteilung von Schutzsuchenden mit Hilfe eines algorithmengestützten Matching-Verfahrens"

Gemeinsam mit Bundesländern, aufnehmenden Kommunen und Geflüchteten-Selbstorganiationen entwickeln Wissenschaftler:innen der Universität Hildesheim und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg einen Mechanismus zur Verteilung von Schutzsuchenden von den Bundesländern auf die Kommunen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:

Zum Projekt "Match`In"

 


 
Studie "'Brennglas Corona' Lokale Integrationsarbeit in Zeiten einer globalen Pandemie"

Die Studie "'Brennglas Corona' Lokale Integrationsarbeit in Zeiten einer globalen Pandemie" von Sonja Reinhold und Petra Bendel können Sie im hier einsehen:

Zur Studie "'Brennglas Corona' Lokale Integrationsarbeit in Zeiten einer globalen Pandemie" (Sonja Reinhold, Petra Bendel, 2022)

 

Die Studie wurde am 09.11.2022 in der Robert-Bosch-Stiftung vorgestellt. Einen Mitschnitt der Veranstaltung "Brennglas Corona - Bedarfe und Handlungsempfehlungen kommunaler Integrationsarbeit in krisenhaften Zeiten" finden Sie hier:

Zur Veranstaltunng "Brennglas Corona – Bedarfe und Handlungsempfehlungen kommunaler Integrationsarbeit in krisenhaften Zeiten“

 


 
Kooperationsvereinbarung Kinderschutz

In einer Kooperationsvereinbarung wurde die Zusammenarbeit in allen Bereichen des Jugendamtes mit Geflüchtetenunterkünften im Berliner Bezirk Pankow festgelegt. Diese bespielhafte Kooperationsvereinbarung finden Sie hier:

Zur Kooperationsvereinbarung mit dem Jugendamt Pankow

 


 
Bundesnetzwerk Ombudschaft Kinder- und Jugendhilfe und Rechtshilfefonds des BumF e. V.

Die Ombudsstellen Kinder- und Jugendhilfe unterstützen Kinder, Jugendliche und Ihre Eltern unabhängig und vertraulich dabei, gegenüber der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe zu ihrem Recht zu kommen. Hier finden Sie eine Übersicht der ombudschaftlichen Beratung nach Bundesländern:

Zum "Bundesnetzwerk Ombudschaft Kinder- und Jugendhilfe"

 

Mit dem Rechtshilfefonds unterstützt der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) e. V. unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Konfliktfall mit der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Her finden Sie weitere Informationen zum Rechtshilfefonds:

Zum Rechtshilfefondes des BumF e. V.

 


 
Selbsthilfe Handbuch für geflüchtete Männer aus Syrien und mehrsprachige Toolboxen der IOM

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat ein Handbuch zur Selbsthilfe für syrische Männer veröffentlicht, das auf Arabisch, Englisch und Deut verfügbar ist. Hier finden Sie das Handbuch:

Zur Publikation "Blumen und Steine - Handbuch zur Selbsthilfe für syrische Männer in Deutschland" (IOM, 2021)

 

Außerdem hat die IOM im Rahmen des Projektes "Equalcity" mehrsprachige Toolboxen entwickelt, die sich europaweit an lokale Behörden richten und vier Themen behandeln, und zwar Unterstützung bei sexualisierter Gewalt, Schutz von LSBTI*-Geflüchteten, Förderung von Erziehungskompetenz und Elternarbeit sowie Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Die Toolboxen finden Sie hier:

Zu den Toolboxen des Projektes "Equalcity" (IOM)

 


 

Links zu den Ausführungen im Kommentar

Hier finden Sie den im Kommentar erwähnten "Zweiten kommunalen Psychiatrieplan" der Stadt Leipzig:

Zum "Zweiten kommunalen Psychiatrieplan" (Leipzig, 2020)

 

Hier finden Sie nähere Informationen zum im Kommentar erwähnten Qualifizierungskonzept für Personen, die in der migrationsspezifischen sozialen Betreuung und Beratung in Thüringen tätig sind (ThAMI - In Thüringen anerkannte*r Migrations- und Integrationsberater*in):

Zum Qaulifizierungskonzept ThAMI

 

Hier finden Sie nährer Informationen zur Gemeinschaftsunterkunft für Suchtkranke, Haus Eythstraße in Leipzig:

Zum Haus Eythstraße Leipzig (SZL Suchtzentrum gGmbH)


Gefördert vom:
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