Begleitstudie zum Bundesprogramm StarthilfePlus "Geförderte Rückkehr aus Deutschland" , Datum: 20.11.2019, Bestellnummer: FFFB34, Format: Forschungs­bericht, Bereich: Behörde , Erste Analysen und Erkenntnisse

Der Forschungsbericht 34 legt erste Analysen und Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt "Evaluation des Rückkehrförderprogramms StarthilfePlus" vor. Hierbei untersuchen das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) Rückkehrmotive und Reintegration von gefördert ausgereisten Personen aus Deutschland.

Vor dem Hintergrund der hohen Zahl ausreisepflichtiger Personen führte die deutsche Bundesregierung im Jahr 2017 das Rückkehrförderprogramm StarthilfePlus ein. Ziel des StarthilfePlus-Programms ist, ausreisepflichtige Personen sowie Personen mit sehr geringen Erfolgschancen im Asylverfahren bei einer freiwilligen Rückkehr – insbesondere finanziell - zu unterstützen. Das Forschungszentrum des BAMF und IOM begleiten das Programm im Rahmen eines mehrjährigen wissenschaftlichen Forschungsvorhabens.

Der erste nun vorgelegte Forschungsbericht untersucht, wie Rückkehrende das Programm wahrnehmen, welche Bedeutung die Förderleistungen für die Rückkehrentscheidung und Reintegration haben und wie die Reintegration am Rückkehrort verläuft. Dazu wurden Angaben von 1.339 Personen aus elf Ländern - darunter Irak, Afghanistan und Iran - ausgewertet. Alle Befragte sind mit Unterstützung durch StarthilfePlus ausgereist. Etwa sechs bis acht Monate nach der Ausreise haben sie an der quantitativen Online-Befragung teilgenommen.

Ergebnisse des Forschungsberichts zu StarthilfePlus

Rückkehrende sind mit Information, Beratung und Organisation zufrieden

Rückkehrende, die an der Studie teilgenommen haben, sind mit der erhaltenen Unterstützung überwiegend zufrieden. Sie bewerten Informationen und Beratung zum Programm, die Dauer von dem Erstkontakt mit der beratenden Stelle bis zur Ausreise sowie die Hilfe bei der Organisation der Ausreise positiv. Insgesamt geben jeweils über 80 Prozent der Befragten an, zufrieden zu sein.

Wichtigste Rückkehrmotive sind die mangelnde Bleibeperspektive in Deutschland und die Familie im Herkunftsland

Die mangelnde Bleibeperspektive in Deutschland stellt für die Befragten das wichtigste Motiv für die Rückkehr dar. Allerdings ist die rechtliche Situation selten der einzige Grund. In der Regel liegen mehrere Motive vor. Die Nähe zur Familie im Herkunftsland spielt zudem eine wichtige Rolle.

Finanzielle Hilfen erleichtern die Rückkehrentscheidung

Die finanzielle Rückkehrförderung begünstigt nur in seltenen Fällen die grundsätzliche Rückkehrbereitschaft der Befragten. Für Personen, die eine Rückkehr bereits aus anderen Motiven in Betracht ziehen, sich jedoch noch nicht entschieden haben, kann die finanzielle Unterstützung bedeutend sein. Etwa 53 Prozent aller Befragten geben an, dass die finanzielle Förderung ihre Rückkehrentscheidung beeinflusst hat.

Rückkehrberatung unterstützt bei der Rückkehrentscheidung

Information und Beratung spielen für eine Rückkehrentscheidung eine wichtige Rolle. Sie sind für die Mehrheit der befragten Personen relevant und ebenso wichtig wie die finanzielle Förderung.

Finanzielle Förderung stabilisiert in der Anfangszeit

Kontakt

Maria Bitterwolf

Position: Wissenschaftliche Mitarbeiterin

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Die finanzielle Förderung wird nach der Rückkehr vor allem für die Deckung der täglichen Bedarfe in den ersten Monaten verwendet. Dies ist eine wichtige Unterstützung, da die meisten Zurückgekehrten zunächst kein ausreichendes eigenes Einkommen erwirtschaften. Mit der Förderung können sie die ökonomisch unsichere Zeit überbrücken und dabei eine individuelle Reintegrationsstrategie entwickeln. Die meisten Befragten geben an, dass sie sich weiterführende Reintegrationsförderung wünschen würden, insbesondere bei der Suche nach Arbeit oder beim Aufbau eines eigenen Unternehmens.

Allgemeine Zufriedenheit mit dem Leben am Rückkehrort

Kontakt

Tatjana Baraulina

Position: Referatsleiterin

Telefon +49 911 943 24651
E-Mail: Nachricht schreiben

70 Prozent der Befragten sind mit ihrem Leben am Rückkehrort insgesamt zufrieden oder nehmen eine neutrale Position ein. Rund 30 Prozent sind unzufrieden.

Verfasserinnen und Verfasser des Forschungsberichtes: Martin Schmitt, Maria Bitterwolf und Tatjana Baraulina

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